Ein Jahr nach den Kündigungen am Randweg 19 und 21 haben die meisten Bewohnenden, oft nach einer aufwändigen und aufreibenden Wohnungssuche etwas gefunden, einige am Randweg, die meisten aber in Bümpliz, Zollikofen, Köniz, Worb oder gar Kerzers. Auch Radio RaBe hat einen neuen Ort gefunden, zusammen mit JournalB, dem Haus der Bewegungen und weiteren Organisationen. Im Verlauf des Sommers 2025 werden die Studios an den Sulgenrain verlegt. Dafür braucht es noch Geld, jede Unterstützung ist willkommen: https://www.rabe.ch/events/rabe-zieht-um
Leider haben fünf Mietparteien aktuell noch keine Anschlusslösung gefunden. Im Dialog mit den Bewohnenden und der Verwaltung, tue ich was ich kann, um Zwangsräumungen zu verhindern. Hinweise zu freien Studios, Mansarden und Wohnungen sind willkommen und gerne direkt mir mitteilen (vgl. Kontaktangaben). Am 9. April 2025 wurde das Baugesuch publiziert. Bauherrschaft ist die Tellco Anlagestiftung, Schwyz, c/o Tellco Immobilien AG, Bahnhofstrasse 3, 6340 Baar.
Randwegfest
Am 14. September fand das Randwegfest statt. Wie immer ging es darum die Nachbarschaft zu fördern, den Aussenraum zu beleben, Kultur zugänglich zu machen und den in der Lorraine ansässigen Organisationen eine Plattform zu liefern. Organisiert und durchgeführt wurde das Fest von der Quartierarbeit Bern Nord, Radio RaBe, dem Spielbetrieb Lorraine und dem Mädchentreff Punkt 12 – mit Unterstützung vieler Menschen vom Randweg. Ausserdem gab es ein Treffen des Mieterplenums Bern, bei dem sich Interessierte über die zukünftigen Pläne und die Herausforderungen des Randwegs austauschen konnten. Zusätzlich zu den Spielangeboten der teilnehmenden Organisationen wurden von den Bewohner:innen des Randwegs eine Hunde-Show, ein Schminkstand und ein Borschtsch-Buffet organisiert. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Folk-Balkan-Gipsy-Klezmer-Band Tzupati Orchestra.
Infostelle im Quartiertreff
Mit dem Bezug des Quartiertreffs (LO31) an der Lorrainestrasse 31 im Frühling 2026, wird auch die Infostelle dorthin ziehen. Sie soll weiterhin ein Ort sein, wo es Unterstützung bei allen möglichen Alltagsfragen gibt: Sei es für die Anmeldung bei der Tagesschule, die Suche nach dem passenden Freizeitangebot oder der Bezahlung einer teuren Zahnarztrechnung. Um noch näher am Puls der Lorraine zu sein, wird die Infostelle dieses Jahr mobil. Ich habe vor, während dem Sommer Halbjahr 2025 an verschiedenen Orten in der Lorraine in den Austausch zu kommen. Dabei interessiert mich was es für das gute Zusammenleben aus Sicht der Quartierbewohnenden braucht und in welcher Form sie sich vorstellen könnten dazu beizutragen.
Weitere Infos: Markus Flück, Quartierarbeit Lorraine, markus.flueck@vbgbern.ch oder 079 900 59 87. Präsent vor Ort: Immer am Donnerstag von 9 bis 12 Uhr Gemeinschaftsraum VoLo, Lorrainestrasse 17.
Folgender Beitrag wurde am 2. September 2024 erstellt und veröffentlicht:
Was ist los am Randweg?
Zu den geplanten Kündigungen und der Sanierung am Randweg hat Radio RaBe am 11. September 2024 einen Hörbeitrag gesendet, in dem Anwohnende und Menschen aus dem Quartier zu Wort kommen und ihre Erlebnissen und Einschätzungen dazu schildern:
https://rabe.ch/2024/09/11/was-ist-los-am-randweg-2/
Die Tellco Anlagestiftung mit Sitz in Schwyz (!) will ihre, von der Immobilien-Zentrum Schmid AG aus Muri b. Bern 2022 erworbenen Häuser am Randweg 19, 21 und 21A total sanieren und nach oben ausbauen. Alle Mieter:innen, darunter viele Familien mit schulpflichtigen Kindern, Flüchtlinge sowie kleine KMU und Radio RaBe haben im Frühling 2024 die Kündigung erhalten. Die Liegenschaft wurde jahrzehntelang vernachlässigt und wird, sollte die geplante Sanierung tatsächlich zustande kommen, zu einem regelrechten «Vorzeigeprojekt» der Gentrifizierung.
Mit den Kündigungen am Randweg 19 und 21 auf Herbst 2024 resp. Frühjahr 2025 bin ich derzeit intensiv mit den betroffenen Bewohnenden in Kontakt. Das Gebäude und die Wohnungen sollen total saniert werden. Unser Ziel ist es, für möglichst viele Personen, insbesondere für die Familien ein schönes zu Hause in der Lorraine oder zumindest in der Nähe zu finden. Dabei bin ich auf eure Unterstützung angewiesen. Falls ihr mitbekommt, dass eine Wohnung frei wird oder noch besser gar helfen könnt, bei euren Verwaltungen und Eigentümern aktiv nachzufragen, wäre das toll! Habt ihr Lust uns zu unterstützen und aktiv etwas gegen die Verdrängung von Personen mit wenig Einkommen aus der Lorraine zu tun?